Meine neuen Farben und die Geschichte mit dem Schal

Januar 26, 2017

Bereits letztes Jahr habe ich jegliche Blogposts, die ich zum Thema "Capsule Wardrobe" gelesen habe, "innerlich aufgesaugt". In wenigen Worten zusammengefasst, fasziniert mit die Idee, dass man grundsätzlich eher eine geringer Anzahl an Teilen (an vielen Stellen redet man von 33-34 Kleidungsstücken pro Saison) in seinem Kleiderschrank hat, die aber dann idealweise sehr gut miteinander kombinierbar sind. Auch was die Farben betrifft.

Leider habe ich es voriges Jahr nicht geschafft, dieses Thema richtig in Angriff zu nehmen. Ich habe ziemlich bald gemerkt, dass es für mich (gedanklich) noch zu wenig strukturiert und überlegt war und dann war das Jahr schon fast wieder vorüber und ich habe es ins nächste Jahr, also nach 2017, geschoben.

Im letzten Jahr habe ich aber viele Stoffe ausgesucht, mich an Stoff-Farben und Stoff-Mustern erfreut und drauf losgenäht. Doch ich habe alle diese "Einzelteile" nicht aus einer "Gesamtperspektive" betrachtet. Fast nie habe ich mich gefragt, wie passen denn die einzelnen Teile in meinen Kleiderschrank? Passen sie überhaupt in meinem Kleiderschrank? Oft hatte ich mir ein Einzelteil mit einem tollen Stoffmuster genäht und dann hatte ich nichts zu kombinieren. Eigentlich sinnlos, oder?

Und dabei hatte ich immer schon das Gefühl, ich sollte mich doch mal mit dem Thema "Farben" beschäftigen. Es gibt gewissen Farben, die GEFALLEN mir, aber es kann ja sein, dass diese Farben mir ja gar nicht PASSEN, oder?

Und auf Grund dieser Gedanken wollte ich unbedingt eine professionelle Farbberatung machen. Sicherlich entwickelt man doch ein gewisses Gefühl, was passt oder nicht. Aber ich wollte es wirklich von eine Fachperson erfahren.

 Da ich aber hier bei uns in der Stadt nicht fündig geworden bin, habe ich (inspiriert von der lieben Gabi) im November einen Termin bei Frau Medwed in Graz ausgemacht. Und im nachhinein betrachtet, kann ich es jedem wirklich nur empfehlen.

Naja und was kam dabei heraus?




Die Farben in denen ich mich vorher am wohlsten gefüllt habe, waren Schwarz, Blau, Grau, Türkis/Petrol (meine Lieblingsfarbe). Also alles eher kühle, matte Farben. 



Ausschlaggebend für mich waren dabei sicherlich meine "wassertürkisblauen" Augen, die super mit diesen Farben harmonieren. Ich habe grundsätzlich (aber eher unbewusst) immer darauf geachtet, was zu meinen Augen passt. ABER .. ja und jetzt kommt das große ABER: zb bei Schwarz oder Weiß war mir eigentlich immer klar, dass es mich eher "kränklich" aussehen lässt.

Bei der Farbberatung hat mich Frau Medwed dann "in einer angenehmen Wohnzimmerstimmung" vor einen großen Spiegel gesetzt. Über meinen Oberkörper bekam ich einen weißen "Umgang" und auch meine Haare wurden verhüllt. Die Farben sollten sich wirklich nur auf meine (Gesichts-)Haut "auswirken" können. Da Haare in den meisten Fällen ja gefärbt sein könnten, "blendet" man sie einfach aus und lässt die (Stoff-)Farben nur auf die Haut wirken.

Dann wurden mir Stofftücher in unterschiedlichen Farben entweder nacheinander oder parallel nebeneinander über die Schulter bzw. vor das Gesicht gelegt hatte. Im großen Spiegel konnte man ziemlich schnell erkennen, auf WELCHE Farben ich WIE reagierte.

Einer der ersten Tests, denn wir dann gemacht haben, war meine "Hautreaktion" auf Gold oder Silber. Grundsätzlich muss ich sagen: ich LIEBE Silber. Silber kann man mit Blau und Grau wunderbar kombinieren. Mit Gold konnte ich (bis jetzt) noch nie so wirklich etwas anfangen, es hatte für mich bis jetzt immer eher etwas "altmodisches" an sich, lediglich mein Ehering ist aus Gold. Bei der Farbberatung hat sich aber herausgestellt, dass "Silber" meine Haut matt und fahl aussehen lässt, während "Gold" mich richtig zum Strahlen bringt.




Was man hier am "Ringbild" vielleicht nicht ganz so schön erkennen kann, haben wir mit Fr. Medwed im Gesichtsfeld getestet und da hat man den Unterschied ganz eindeutig gemerkt.

Und so ging es dann die nächsten 1 bis 1 1/2 h weiter. Schlussendlich hat sich immer stärker herauskristallisiert, dass meine Haut nach warmen, kräftigen Farben verlangt bzw. dadurch auch zum Strahlen gebracht werden kann.
 
Und als Endergebnis habe ich nun ein ganz neues Spektrum an Farben, welches meinen Haut(unter)ton zum Strahlen bringen kann. Nach der "Jahreszeiten-Einteilung" kann ich mich jetzt als "Frühlingstyp" bezeichnen.




Was heißt das Ganze aber nun für mich? Natürlich kann und will ich nicht meine ganze Garderobe radikal austauschen. Sicherlich wird das eine oder andere Kleidungsstück ganz wegkommen, weil es einfach nicht passt. Aber die wesentlichsten Teile werden fürs Erste sicherlich bleiben. In Zukunft (und gerade beim Stoffkauf) möchte ich aber sicherlich darauf achten, welche Farbe ich aus meinem neuen Farbspektrum verwenden kann. 


Hätte ich hier bei diesem Beispiel zuerst eher den blauen Schal genommen ...


wird es halt in Zukunft ein "warmer" Schal sein ..






Und es werden auch definitiv Farben, die vorher drinnen waren, weiterhin bestehen bleiben. Mein heißgeliebtes" Türkis ist ja zum Glück in der neuen Palette immer noch enthalten. Diese möchte ich einfach mit farblich passenden Accessoires ergänzen und kombinieren.

Aber es gibt natürlich auch Farben wie zB ein "knalliges Orange", welches trotz alldem nicht zu meiner Lieblingsfarbe mutieren wird, weil ich diese Farbe an mir überhaupt nicht mag.

Somit werde ich als erstes versuchen meine bestehende Garderobe mit "Accessoires aus meinem Farbspektrum aufzupeppen. Angefangen habe ich schon, in dem ich mir eine Leggings und einen Schlauchschal vom senffarbener Bio-Jersey von Lillestoff genäht habe. Und somit kann ich diese Teile auch zb mit Blau und Grau, die ja in meinem Kleiderschrank zur Genüge vertreten sind kombinieren.






Dieser etwas andere Kontrast ist für mich schon gewöhnungsbedürftig, aber ich hab schon total viel positives Feedback darüber bekommen, dass ich selbst erstaunt bin.



Naja und der nächste Schritt wäre dann (wenn ich mal mein Stoffregal leer genäht habe .. haha) , dass ich dann nur mehr Stoffe mit den Farben einkaufe, die mir besser passen. Das Christkind war ja total lieb zu mir und hat mir mein "Frühlingsfarbspektrum" auch noch in Fächerform geschenkt, so dass ich den Fächer bei einem Stoffeinkauf immer mitnehmen und vergleichen kann.







Also ich selbst bin gespannt, wie sich dass in Zukunft entwickeln wird. Aber für mich ist mal der erste wichtige Grundstein für MEINE "Capsule Wardrobe" gelegt ..


Bis bald ihr Lieben!
Esther


Details:
Farbberatung: bei Gundula Medwed
Schnitt Leggings:  "Lora" von dreiems in der Größe L
Schnitt Schal: selbstgemacht Größe 140x40cm
Stoff: senffarbener Bio-Jersey von Lillestoff (gekauft bei Mirandaswelt)
Farbpass: von "Color & Style"

Verlinkt: Rums, Create in Austria, Bio:stoff Linkparty, Ich nähe Bio 





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4 Kommentare

  1. wow! das klingt super interessant! eigentlich bin ich ja auch schon von gabis blogbeitrag angefixt... du bestärkst das nun noch weiter.... :-)
    lg kathrin

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  2. Eine farbberatung kann echt toll sein. Ich hatte aber intuitiv meine richtigen Farben bei meinen Klamotten... Neu kam dann rosa dazu... Und nach der Schwangerschaft wieder weg. Nicht babytauglich. Überhaupt bin ich eher von den Pastellfarben weg und eher bei weinrot oder petrol gelandet.
    Grüße sonnenblume

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  3. Also, ich hab das Bild von dir gesehen, ohne noch zu lesen um was es geht und mir gedacht, hübsch! DAS steht dir richtig gut... und siehe da, jetzt weiß ich auch warum.
    Ja so eine Farbanalyse macht was aus. Es wird dich auch vor Affektkäufen schützen, denn du denkst ab sofort nach, ob das denn überhaupt reinpasst.
    Viel Erfolg beim Sotffregal leernähen *prust* ... ich glaube ja fest an dich, aber nicht, dass du das jemals schaffen wirst... keine von uns schafft das.
    GLG Birgit

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  4. Aaaaah, des Rätsels Auflösung! Spannend, oder? Wenn man dann wirklich dasitzt und das einfach SIEHT, was die Farben mit dem Gesicht machen. Sonst glaubt man das ja kaum.
    Aber bei Dir: Ich hätte auch am ehesten oder als Erstes auf deine strahlend türkisblauen Augen geschaut und mich danach gerichtet. Finde ich einen guten Weg, den Du da für Dich definiert hast, zuerst mit Accessoires zu arbeiten. Ich habe ziemlich radikal ausgeräumt, was mir leichter gefallen ist, weil Vieles zusätzlich vom Schnitt her sehr unvorteilhaft für meine Proportionen war. Was dazu führte, dass ich jetzt tatsächlich kaum mehr was anzuziehen habe. Aber da ich kein großes Stofflager für Kleidung abzubauen habe (für Patchwork ist das was anderes), kann ich jetzt gezielt genau die richtigen Stoffe für genau die richtigen Projekte einkaufen. Schön, dass Du das gemacht hast, klingt gut. lg, Gabi

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